Sonntag, August 27, 2006

Rumble Fish


Gestern Abend habe ich Francis Ford Coppolas Rumble Fish (1983) gesehen, einen faszinierenden, atmosphärisch sehr dichten Film, der einen Einblick in das jugendliche Bandenmilieu einer amerikanischen Großstadt liefert. Er ist extrem stark durchkomponiert, vielleicht sogar zu sehr (ein paar weniger Einstellungen von Uhren hätten auch gereicht, damit die "Time is running out"-Botschaft ankommt); nichtsdestotrotz: Die Schwarz-Weiß-Photographie ist äußerst beeindruckend und erinnert mit ihren Schattenspielen und oft extremen Perspektiven an den deutschen Expressionismus oder den Film Noir. Zusammen mit den surrealen Effekten wie im Zeitraffer vorbeiziehende Wolken, denkt man gar das ein oder andere Mal an David Lynchs Eraserhead und Elephant Man. Dazu kommt ein treibender, stark perkussiv ausgerichteter Score vom Ex-Police-Schlagzeuger Stewart Copeland, der die Stimmung weiter verdichtet. Die Besetzung hat mich ziemlich aus den Latschen gekippt - ein bekanntes Gesicht nach dem anderen, die meisten jünger, als man sie sonst kennt: Matt Dillon, Mickey Rourke, Nicholas Cage, Dennis Hopper, Diane Lane (eine der schönsten Hollywood-Frauen und schon damals sehr hübsch), Chris Penn, Laurence Fishburne, Tom Waits... Alles in allem also ein sehr empfehlenswerter Film, wenn auch im Kino und im Original bestimmt ungleich wirkungsvoller als im Fernsehen.

IMDB-Eintrag
SZ-Cinemathek-DVD

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