Montag, Oktober 23, 2006

Meine Geschichte als Computer- und Videospieler - Teil 1

Jawohl, ich sitze gern vor Bildschirmen und spiele. Seit meiner Kindheit ist meine Faszination für diese Art von Unterhaltung ungebrochen. Und ja, ich glaube daran, dass daraus mal sowas wie eine Kunstform werden kann. Teilweise ist sie das sogar schon. Aber darum soll es hier jetzt nicht gehen; gehen soll es um meine ganz persönliche Geschichte als Computer- und Videospieler. Nur ein relativ kurzes Erinnern mit den wichtigsten Highlights. Mit anderen Medien wie Film wäre das für mich nahezu unmöglich, aber bei Computer- und Videospielen ist das dank der damit einhergehenden technischen Entwicklung, die so ungeheuer schnell voranschreitet, ziemlich spaßig.

Ich bin mir nicht sicher, womit es begonnen hat. Entweder war es das Sega Master System oder der Atari ST. Das waren die Geräte, die meine Eltern besaßen, und beide übten schon in meiner frühen Kindheit eine starke Anziehungskraft auf mich aus. Ältere Generationen werden es nicht verstehen, aber es war einfach ungeheuer aufregend, diese Abenteuer, die man da am Bildschirm erleben konnte. Selbst erleben, nicht einfach anderen dabei zusehen wie im Fernsehen. Keine Ahnung, welches das erste Spiel war, bei dem ich einen Joystick in der Hand hielt. Aber ich erinnere mich sehr gut an die einzelnen Titel, immerhin habe ich sie auch Jahre später immer wieder gespielt. Am Master System waren es vor allem Action-Spiele wie The Ninja, Shinobi, Quartet und Fantasy Zone 2 (Bild links); Sportspiele nahmen schon damals eine eher sekundäre Rolle für mich ein, auch wenn ich etwa Out Run durchaus gerne mochte (aber das ist ja auch ein wahrer Kult-Klassiker; welcher Spiele-Freak, der in den 80ern aufgewachsen ist, kennt nicht die Ohrwürmer Passing Breeze, Splash Wave und Magical Sound Shower...?).

Auf dem Atari gab es neben unbekannteren Titeln wie Pink Panther, Hostages und dem ultra-gruseligen Grafik-Adventure Chono Quest (ich habe es seit Jahren nicht mehr gespielt, aber die musikalische Hauptthema werde ich wohl nie vergessen) Monumente wie Winter Games, Dungeon Master, Populous, Starglider 2, Formula One Grand Prix, Railroad Tycoon und – am wichtigsten – Indiana Jones and the Last Crusade (Bild rechts). Letzteres ist als mein erstes LucasArts-Adventure (damals hieß es noch Lucasfilm Games) eines der wichtigsten und am meisten mit Sentimentalitäten verbundene Spiel meiner Gamer-Karriere. Es hinterließ großen Eindruck bei mir, und als mir meine Eltern eines Tages endlich erlaubten, den dazugehörigen Film zu sehen, war das wie Weihnachten und Ostern an einem Tag (das gehört aber nicht hierher). Den zweiten Platz in dieser Hinsicht nimmt wohl Dungeon Master ein, auch wenn ich noch etwas älter werden musste, um nicht bei jeder Mumie Angstausbrüche zu bekommen. Populous (von dem ich eine Brettspielvariante bastelte), Railroad Tycoon und Winter Games liebte ich ebenfalls, Starglider 2 (Bild links) fand ich zwar irgendwie toll, hab aber nie auch nur ansatzweise verstanden, um was es da eigentlich geht (auch die Anleitung war in englischer Sprache und somit nutzlos für mich); so bin ich halt einfach von Planet zu Planet geflogen, genoß die traumartige Atmosphäre, schoß ein paar Weltraumpiraten ab und ließ mich von der Sonne einschmelzen, was einen coolen grafischen Effekt ergab. Hostage habe ich nur heimlich gespielt (ein "realistisches" Anti-Terror-Spiel; meine Eltern verboten es mir), und bei Formula One Grand Prix hatte ich am meisten Spaß damit, als Geisterfahrer spektakuläre Crashs zu erzeugen und mir diese dann in der Wiederholung aus verschiedensten Kameraperspektiven anzusehen.

To be continued...

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